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Mozart komponiert "Eine Kleine Nachtmusik"Das schönste Gelegenheitswerk aller Zeiten
10.08.2023 von Florian Hauser
Wien, 10. August 1787. Wolfgang Amadeus Mozart trägt in sein Werkverzeichnis ein: "Eine kleine Nacht Musick bestehend in einem Allegro, Menuett und Trio. – Romance. Menuett und Trio, und Finale. – 2 Violini, Viola e Baßi." Ein Auftragswerk, nichts weiter? Vielleicht, aber gleichzeitig eine der beliebstesten Kompositionen der klassischen Musik. Wenn nicht die beliebteste überhaupt!
Bildquelle: picture alliance / Zoonar | Wolfilser
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Komponiert wurde diese Serenade mitten in der Arbeit am zweiten Akt des "Don Giovanni", wahrscheinlich unter enormem Zeitdruck. Das lässt zumindest das in größter Eile abgefasste Manuskript vermuten: Vieles ist nicht ausgeschrieben, Wiederholungen werden nur angedeutet. Ein Gelegenheitswerk – und dennoch: ein Geniestreich! Dabei verzichtet Mozart auf Polyphonie, komplizierte Kontrapunktik, raffinierte Formen. Die "Kleine Nachtmusik" besticht durch formale Geschlossenheit, Reduktion der Mittel. Einfach ist sie eben, doch keineswegs simpel.
Spekulationen über den Anlass zur Entstehung
War es tatsächlich ein Auftragswerk – in einer Zeit, als die Nachfrage nahezu ausblieb? Man weiß es nicht. Keine zeitgenössische Aufführung, keine öffentliche Reaktionen sind bekannt. Sicher, Serenaden, unterhaltende Musik zur Aufführung im Freien, zu festlichen Anlässen bei Hofe und in Adelskreisen, wurden fast immer in Auftrag gegeben. Doch bei Mozart spekuliert man eben gern: ein Abschiedswerk für den soeben verstorbenen Vater sagen die einen, ein Dementi zum kurz zuvor komponierten "Musikalischen Spaß", der die Regeln des Komponierens so lustvoll stört, die anderen. Immerhin ist es Mozarts letztes Werk der Gattung nach seinen Bläserserenaden 1781/82, etwa der monumentalen "Gran Partita", seine Apotheose, die einzige Streicherserenade überhaupt. Und dazu: Mozarts Hit schlechthin, sein populärstes Werk.
Der zweite Satz ist verschollen
Jeder kennt sie halt, die "Kleine Nachtmusik": aus der Werbung, aus Jazz- und Popbearbeitungen, als Filmmusik, Videospiel, Klingelton und Pausenzeichen, auf jedem erdenklichen Instrument. Ob Mozart sie für Solisten oder Orchester konzipierte, verrät die Partitur nicht. Ebenso wenig kennen wir den verlorengegangenen zweiten Satz, müssen uns mit den übrigen vier grandiosen Sätzen begnügen. Die reichen, um immer wieder festzustellen: Es ist eben doch das schönste Gelegenheitswerk aller Zeiten.
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Mozart: Eine kleine Nachtmusik - Concertgebouw Kamerorkest - Live Concert - HD
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Sendung:"Allegro" am 10. August 2023 ab 06:05 Uhrauf BR-KLASSIK
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